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Modellpraxis MVZ Eckental

Modellpraxis MVZ Eckental - Bessere Arbeitsbedingungen für den hausärztlichen Nachwuchs

Der „Hausarztmangel“ in Deutschland ist in den Medien in den letzten Jahren ein immer größeres Thema geworden. Im Rahmen des Projekts „Modellpraxis MVZ Eckental -­ Bessere Arbeitsbedingungen für den hausärztlichen Nachwuchs“ sollen Konzepte erprobt und entwickelt werden, die die Arbeitsbedingungen für die zukünftigen Hausärzte verbessern können. Das Projekt wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) gefördert und lief bis März 2019.

Das Medizinische Versorgungszentrum in Eckental gehört dem Universitätsklinikum Erlangen an und bietet somit die optimale Grundlage, neue Versorgungskonzepte in der Praxis anzuwenden bzw. zu testen. Zudem bietet die hier bestehende Gruppenpraxis den Ärzten die Möglichkeit in einem Behandlungsteam zu arbeiten und somit nicht mehr als „Einzelkämpfer“ alleine zu praktizieren.

Für das Projekt wurden drei Hauptprobleme identifiziert, die die Attraktivität des Hausarztberufs für junge Mediziner schmälern.

Informations- und Schnittstellenmanagement:

Gerade innerhalb eines Behandlungsteams ist eine lückenlose (elektronische) Dokumentation zur Sicherstellung der Informationskontinuität zwischen den Behandlern unabdingbar. Anhand eines der meist verwendeten Praxisverwaltungssysteme in Deutschland soll deshalb versucht werden, eine verbessertes Informations- und Schnittstellenmanagement, zumindest innerhalb einer Praxis, anhand diverser Optimierungen sicherzustellen.

Klinisches Qualitätssteuerung:

Klinische Qualitätssteuerung bedeutet, wo dies sinnvoll ist, die Prinzipien des Qualitätsmanagements auf die klinische Versorgung von Patienten zu übertragen. Im Rahmen des Projekts soll durch klinische Qualitätssteuerung eine Kontrolle der Behandlungsqualität stattfinden. Fehler bei der Behandlung von Patienten sollen systematisch aufgedeckt werden. Dies funktioniert nur über optimierte Dokumentationsweise. Das vorrangige Ziel ist nicht etwa eine standardisierte Behandlung, sondern das Vergessen wichtiger klinischer Entscheidungen zu reduzieren. Ein wesentliches Element sind dabei Checklisten, die gleichzeitig als Erinnerung, Dokumentation und Datenerfassungsinstrument dienen können.

Primärmedizinische Kooperationsformen:

Gerade bei schwerkranken Patienten oder Patienten, die aufgrund ihres Alters einen erhöhten Versorgungsbedarf aufweisen, spielt die Kooperation von Haus- und Fachärzten sowie deren Kooperation mit nichtmedizinischen Berufsgruppen, wie zum Beispiel dem Sozialdienst, eine wichtige Rolle. Bislang arbeiten diese häufig „nebeneinander her“, manchmal sogar in Konkurrenz zueinander. Eine Informationsübergabe findet oft unzureichend statt. Die primärmedizinische Patientenversorgung wird somit zersplittert und verliert an Effizienz, was zu Über- und Fehlversorgung führt und die Arbeitszufriedenheit aller Beteiligter schmälert. Im Rahmen des Projekts werden interprofessionelle Fallbesprechungen durchgeführt, die zu einer Steigerung der Versorgungsqualität von geriatrischen Patienten führen sollen.

Diskussionsgrundlage soll die Bereitstellung der erstellten Dokumente und Ergebnisse bieten. Hier bitten wir um einen angeregten Austausch und Feedback zu unseren Erkenntnissen.